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40 Jahre Empowerment: Carmen Kremer feiert Dienstjubiläum /

Eine Frau und ein Mann reichen sich die Hand und lächeln dabei in die Kamera, im Hintergrund sind die Gäste der kleinen Feierlichkeit im Freien zu erkennen.

Zu ihrem 40. Dienstjubiläum erhielt Carmen Kremer von Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp eine Urkunde und ein Präsent überreicht.

Bereits seit 40 Jahren arbeitet Carmen Kremer im ZfP Südwürttemberg. Als Beauftragte für Chancengleichheit blickte sie bei einer kleinen Feier zurück auf bisher Erreichtes und darauf, auf was es auch heute noch ankommt, wenn es um Fairness und Gleichberechtigung in der Arbeitswelt geht.

Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährt:innen blickte Carmen Kremer auf ihr jahrzehntelanges Engagement für mehr Gerechtigkeit in Geschlechterfragen zurück. ZfP-Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp würdigte Kremer mit den Worten: „Ihr unermüdlicher Einsatz hat nicht nur interne Prozesse verändert, sondern auch das Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit im gesamten Klinikverbund geschärft. Ihr 40. Dienstjubiläum ist nicht nur Zeichen großer Loyalität, sondern auch Ausdruck einer Vision, die Gleichstellung, Empowerment und Chancengleichheit in den Mittelpunkt stellt. Danke für Ihre Expertise, Ihre Warmherzigkeit, Ihren Humor und Ihre unerschütterliche Geduld.“

In ihrer Rede erinnerte Kremer dann an eine Zeit, in der Gleichstellung noch nicht denselben Stellenwert hatte wie heute. Sie verwies auf frühere Gesetze wie das bis 1976 gültige „Leitbild der Hausfrauenehe“ und machte damit deutlich, wie weit der Weg in den Anfängen zu gehen war. Verfassungsrechtlich war das Jahr 1994 von großer Bedeutung: „Da wurde Artikel 3 des Grundgesetzes ergänzt mit dem Satz: ‚Der Staat fördert die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.‘ Für mich war das ein Meilenstein – nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch.“

1996 wurde Kremer zur ersten Frauenbeauftragten im damaligen Psychiatrischen Landeskrankenhaus (PLK) Weissenau gewählt. Ihre Präsenz in der Geschäftsleitung – lange Zeit als einzige Frau – habe den Umgangston verändert und Frauenrechte und Chancengleichheit auf die Agenda gebracht. Humorvoll berichtete sie von Situationen mit Führungskräften, bei denen ihre Positionen zunächst zur Konfrontation führten, irgendwann dann aber zum festen Bezugspunkt wurden: „Präsent zu sein, ohne selbst vor Ort sein zu müssen – wenn das geschafft ist, ist ein gutes Stück Ziel schon erreicht!“

Zu den größten politischen Fortschritten der vergangenen Jahrzehnte zählen Kremer zufolge die Reform des Scheidungsrechts, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, die Ehe für alle sowie der Umstand, dass Diversity inzwischen zum Leitbild vieler Organisationen gehört – so wie es auch im ZfP Südwürttemberg der Fall ist. Dennoch mahnte sie an, dass weiterhin Unterschiede bestehen: beim Einkommen, bei den Karrierechancen, in der Wertschätzung etwa von Care-Arbeit. Kremer: „Es gibt noch viel zu tun.“

Mit Blick auf ihre verbleibenden Berufsjahre versprach Kremer, weiter mit Freude und Entschlossenheit für Geschlechtergerechtigkeit einzutreten. Letztlich habe sie ihre persönliche „Traumstelle“ im ZfP gefunden: eine, die Kreativität erlaube, Gestaltungsspielräume biete und von einem guten Team getragen werde. Am Ende dankte sie allen für die Unterstützung, das kritische Mitdenken und die gemeinsame Arbeit für eine gerechtere Zukunft. Ihr Fazit: „Gemeinsam können wir die Gleichstellung voranbringen – die Hälfte der Macht den Männern, die Hälfte der Macht den Frauen.“




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