Verschiedene Zeitschriften und Flyer liegen auf einer Bank.

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Die Vielfalt der psychiatrischen Pflege kennenlernen /

4 Menschen stehen auf dem Boden, dahinter sind 3 Menschen auf einer Bank in einem Park stehen. Alle schauen zur Kamera.

Die Verantwortlichen Anna Heinsch (oben links), Kim Hennig (rechts) und Martin Holzke (2. V. r.) mit den neuen Trainees.

Die Arbeitsfelder der Psychiatrie sind vielfältig. In der allgemeinen Pflegeausbildung spielt die psychiatrische Pflege jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Um Pflegekräfte aus dem somatischen Bereich für die Psychiatrie zu begeistern, bietet das ZfP Südwürttemberg in der Region Ravensburg-Bodensee seit April ein Traineeprogramm Psychiatrische Pflege an.

Für wen das Traineeprogramm Psychiatrische Pflege gedacht ist: für Pflegekräfte, die seit mehreren Jahren in einem Allgemeinkrankenhaus arbeiten, genauso wie für Berufseinsteigende direkt nach der Ausbildung. Das Programm richtet sich an examinierte Pflegende, die das vielfältige Feld der Psychiatrie noch nicht kennen und dort arbeiten wollen. Für das neue Stellenangebot, welches das ZfP am Standort Weissenau seit April dieses Jahres anbietet, konnten bereits vier Pflegende gewonnen werden. Die erste, die startete, ist Marie Anne Pfaff. Die gelernte Krankenschwester, die zuvor in einem nahe gelegenen Allgemeinkrankenhaus arbeitete, fing nach einer Initiativbewerbung zum 1. April als Trainee im ZfP an und ist derzeit auf einer kinder- und jugendpsychiatrischen Station eingesetzt. „Es bestehen schon große Unterschiede zwischen der Arbeit in der Somatik und der in der Psychiatrie“, weiß Pfaff. An dem Traineeprogramm gefällt ihr die Möglichkeit, in die verschiedenen Bereiche der Psychiatrie reinzuschnuppern.

Die neu gestarteten Trainees waren externe Bewerbende, die aus verschiedenen Berufsfeldern kommen: Sie arbeiteten zuvor beispielsweise als Gesundheits- und Krankenpflegende oder als Altenpflegekräfte im somatischen Bereich und weisen unterschiedlich lange Berufserfahrung auf. Anna Heinsch, pflegerische Abteilungsleitung und Pflegeexpertin im ZfP, erklärt als Mit-Initiatorin den Ablauf des Traineeprogramms: „Die Trainees rotieren etwa alle drei bis vier Monate zwischen den Stationen der verschiedenen Abteilungen, abhängig vom Stellenanteil.“ Die Pflegenden können ihre Wünsche äußern und werden je nach Interesse beispielsweise in der Allgemeinpsychiatrie, der Neurologie oder der Forensischen Psychiatrie eingesetzt. Hierbei steht nicht nur das gesamte Abteilungsspektrum am Standort Weissenau zur Verfügung, auch Einsätze in den Einrichtungen des ZfP in Wangen oder Friedrichshafen sind möglich. Die Trainees haben einen Beschäftigungsumfang von 50 bis 100 Prozent und arbeiten im Drei-Schichtsystem auf den Stationen mit. Parallel zu den Praxiseinsätzen werden die Trainees in Kleingruppen derzeit von Kim Hennig, Pflegepädagogin und Kursleitung der Weiterbildung Psychiatrie im ZfP, in Theoriebausteinen geschult. An zwei Tagen im Monat vermittelt Hennig theoretischen Input zu den Grundlagen psychiatrischer Pflege. Je nach Entwicklung der Corona-Lage sollen bald auch wieder mehrtägige Fortbildungen zu psychiatrischer Pflegepraxis in der akademie südwest, der Bildungseinrichtung des ZfP, möglich sein.

Im Verlauf der internen Ausbildung sollen die Pflegekräfte für sich herausfinden, welcher Bereich ihnen liegt und wo sie später tätig sein wollen. Nach dem Traineeprogramm entscheiden sie gemeinsam mit Anna Heinsch und Martin Holzke, Leiter des Zentralbereichs Pflege und Medizin im ZfP, wo sie eingesetzt werden können. Die Trainees sind über das Programm hinaus unbefristet im ZfP angestellt und werden vergütet wie andere Pflegefachkräfte auf den Stationen. Insgesamt ist die Dauer auf 12 bis 18 Monate ausgelegt, sodass die Trainees etwa vier bis sechs Abteilungen kennenlernen. Derzeit sind vier Pflegekräfte angestellt, im Juni folgen zwei weitere und im Juli schließlich noch einmal zwei.

Entwickelt wurde das Traineeprogramm im vergangenen Herbst. „Das Traineeprogramm ist in der Region exklusiv und zeichnet uns als Standort aus“, betont Pflegeexpertin Heinsch. Denn nur wenige Kliniken in ganz Deutschland und insgesamt nur zwei weitere Psychiatrien bieten ein solches Angebot an. „Das ist eine tolle Möglichkeit, Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder der psychiatrischen Pflege zu bekommen“, findet Heinsch. Das Programm soll weiterentwickelt und im Laufe des Jahres noch mehrmals ausgeschrieben werden. Initiativbewerbungen in das Traineeprogramm sind laut den beiden Leitungen jederzeit möglich.




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