Verschiedene Zeitschriften und Flyer liegen auf einer Bank.

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Gelungener Tag der Offenen Tür /

Von weitem ist ein älteres Gebäude mit Fensterläden und einem Vordach zu sehen. Einige Leute laufen rund um das Gebäude. Im Vordergrund ist eine grüne Wiese zu sehen, neben dem haus sind Bäume. Am blauen Himmel sind wenige Wolken zu sehen.

Beim Tag der Offenen Tür rund um das Obere Bräuhaus war ein vielfältiges Programm geboten.

Informationsangebote, Führungen, Vorträge – beim Tag der Offenen Tür des ZfP in Bad Schussenried war für die zahlreichen Besuchenden rund um das Obere Bräuhaus ein buntes Programm geboten. Interessierte aus der Gemeinde und aus der Umgebung nahmen die Angebote vielfach wahr.

Das Obere Bräuhaus Bad Schussenried besteht seit 300 Jahren – zu diesem Jubiläum fand rund um dieses historische Gebäude, das mittlerweile vom ZfP Südwürttemberg genutzt wird, der Tag der Offenen Tür am ZfP-Standort statt. Nach den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen beiden Sommer hatten sich die Veranstaltenden sehr darauf gefreut, den interessierten Besuchenden einen Einblick in die Angebote des Unternehmens zu geben. Der Tag der Offenen Tür schloss sich an die Kulturtage an, die in den Tagen zuvor durch Theater, Kino und Kabarett bereits hunderte Interessierte aufs ZfP-Gelände gelockt hatten. Am Sonntagvormittag startete der Informationstag mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück mit musikalischer Umrahmung durch die ZfP-Hauskapelle am Bistro neben den Therapiehallen des Bereichs Arbeit und Reha. Dort begrüßte die Regionaldirektion Donau-Riss, Dr. Bettina Jäpel und Christoph Vieten, die Gäste. Es herrschte eine gemütliche Hockete-Stimmung und nach und nach kamen immer mehr interessierte Bürger:innen, Mitarbeitende mit ihren Familien, Patient:innnen und Bewohnende des ZfP dazu.

Im Außenbereich des Oberen Bräuhauses waren verschiedene Informationsstände aufgebaut, an denen Mitarbeitende zu vielfältigen Themen informierten: zum ehrenamtlichen Besuchsdienst im ZfP, über die ambulante Pflege, das Fachpflegeheim, die Klinikhygiene sowie über die Ausbildungsmöglichkeiten im ZfP. Bei diesem Informationsmarkt kamen Interessierte, Ehrenamtliche und ZfP-Beschäftigte miteinander ins Gespräch. An dem Aktionstag ebenfalls beteiligt hatten sich die ZfP-Gärtnerei am Standort und die Holzwerkstatt, die eigene Produkte zum Verkauf anboten. Im Außenbereich neben den Gewächshäusern gab es ein Spieleangebot für Kinder. Im Schatten auf der Wiese vor dem Bräuhaus hatte sich die Imkergruppe der Forensischen Klinik aufgestellt und veranschaulichte anhand von Schaukästen und verschiedenen Blüten die Arbeit mit den Bienen. Den eigens hergestellten Honig gab es dort ebenfalls zu kaufen.

Behandlung in der Region

Nach dem Mittagessen, das vor dem Bistro und auch im Casino angeboten wurde, startete das Vortragsprogramm in den Räumlichkeiten des Bräuhauses. Den Anfang machte Regionaldirektorin Dr. Bettina Jäpel, sie stellte den Interessierten das Versorgungsangebot in Bad Schussenried und in der Region Donau-Riss vor. Sie erklärte den Zuhörenden anschaulich, welche Abteilungen und Stationen in welchen Gebäuden auf dem ZfP-Gelände eingerichtet sind. Sie sprach über neue Angebote wie die EKT- und die StäB-Behandlung und erklärte, welchen Auftrag die Forensische Psychiatrie erfüllt. Die Regionaldirektorin und Ärztliche Direktorin betonte: „Wir arbeiten überall im multiprofessionellen Team. Wir versuchen, für die Patientinnen und Patienten und mit ihnen das herauszufinden, was für sie am zuträglichsten ist.“ Zudem stellte sie die Angebote in Biberach und Riedlingen vor.

Worauf es bei der psychiatrischen Pflege ankommt, darüber sprach Ilona Herter, Pflegedirektorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bad Schussenried, in ihrem Vortrag. „Es ist ein sehr vielfältiger, aber auch ein sehr anspruchsvoller und wertvoller Beruf“, so die Pflegedirektorin. Sie stellte die Kernaufgaben der Pflegeteams dar und bekräftigte, wie wichtig die Nähe und das Dasein für Menschen mit seelischen Störungen seien – dass ihnen jemand zuhöre, sie ernst nehme und sie mit ihren Problemen annehme. „Betroffene sind Expertinnen und Experten ihrer eigenen Erkrankung“, sagte Ilona Herter.

Vom Komödienhaus zum Bräuhaus

Das größte Interesse der Besuchenden galt dem angekündigten Vortrag von Walter Hermanutz. Der ZfP-Mitarbeiter kennt die historische Entwicklung des Bräuhauses vom einstigen Komödienhaus bis hin zur heutigen Nutzung und erzählte den Anwesenden auf humorvolle Weise die Geschichte des Hauses. Dabei lieferte er interessante Fakten, beispielsweise über das Fassungsvermögen des einstigen Bierkellers, über die Inseln des Schwaigfurter Weihers, über die damalige Brauerei und Gastwirtschaft und das historische Kutschenmuseum. Vor allem Bad Schussenrieder Bürger:innen kamen hier auf ihre Kosten, aber auch für Auswärtige war der Vortrag sehr aufschlussreich. Heute wird das Gebäude vom ZfP für Büros der Pflegeentwicklung, des StäB-Teams, der Klinikhygiene, des Personalrats und weiteren Bereichen wie der Pflegefachschule genutzt. Gerne unternahmen einige Besuchende einen kleinen Rundgang, um sich beispielsweise den schönen großen Konferenzraum im Dachgeschoss anzuschauen.

Wie hat sich das Behandlungsangebot bei Demenzerkrakungen entwickelt? Und welche neuen Forschungsergebnisse zu dem Erkrankungsbild gibt es? Über diese und weitere Fragen sprach die Chefärztin der Alterspsychiatrie am Standort Dr. Mirjam Meyer. Der Vortrag war ebenfalls gut besucht und die Zuhörenden stellten zwischendurch interessiert weiterführende Fragen. Meyer schilderte, wie Demenzerkrankungen nach und nach erforscht wurden, wie sich Symptome äußern, welche Behandlungsangebote es damals gab und welche heute noch angewandt werden. „Die Therapiemöglichkeiten sind stark begrenzt und die endgültige Ursache der Erkrankung ist noch nicht bekannt“, erläuterte die Chefärztin und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Die jüngste Betroffene, die sie kennt, sei erst 23 Jahre alt.

Neben den Vorträgen hatten die Besuchenden die Möglichkeit, an einer Führung über das weitläufige ZfP-Gelände teilzunehmen. Die einzelnen Stationen und Bereiche konnten zwar nicht im Inneren besichtigt werden, Bettina Jäpel gab den Interessierten jedoch informative Fakten über die einzelnen Bereiche mit auf den Weg. Infotafeln mit QR-Codes lieferten weitere Infos über die Behandlung und Betreuung in den Gebäuden. Hinter dem Kloster führte die Musik- und Theaterpädagogik verschiedene einstudierte Stücke auf. Die Patientinnen und Patienten freuten sich sehr über die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer und den regen Applaus.

Insgesamt zeigten sich die Veranstaltenden sehr zufrieden mit dem Tag der Offenen Tür, bei dem das sommerliche Wetter bestens mitspielte. Besonders bedankte sich die Regionaldirektion beim Organisationsteam, bei dem aus allen Bereichen Beschäftigte engagiert dabei waren und für das Gelingen des Tages gesorgt hatten.
 




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