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Gelungener Treffpunkt am Standort Zwiefalten /

Gartenfest bei gutem Wetter mit vielen Besuchern. Mit Festzelt, Stehtische und schönen Sitzgelegenheiten unterm Sonnenschirm.

Von seiner besten Seite zeigte sich am Sonntag das ZfP Südwürttemberg am Standort Zwiefalten. Das Psychiatriezentrum hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Dort konnten sich die zahlreich erschienenen Gäste nicht nur ein Bild von der modernen psychiatrischen Versorgung machen, sondern auch die vergangenen 25 Jahre Unternehmensgeschichte Revue passieren lassen.

„Wir haben ein buntes Programm für Sie zusammengestellt, so dass Sie sicherlich abwechslungsreiche und schöne Stunden in Zwiefalten verbringen werden“, so Regionaldirektor Alb-Neckar Dieter Haug bei der Eröffnung der Veranstaltung. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Bei bestem Wetter nutzen zahlreiche Interessierte die Chance, die modernen Therapiehallen von Gärtnerei oder Werkstätten zu inspizieren, das Kletterangebot der Bewegungstherapie in der Rentalhalle zu erproben oder sich mit den Ausbildungsmöglichkeiten des ZfP vertraut zu machen.

Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem 25-jährigen Jubiläum der Zentren für Psychiatrie. In seinem Vortrag schilderte Regionaldirektor Alb-Neckar Prof. Dr. Gerhard Längle, wie sich die Rechtsformänderung vom Psychiatrischen Landeskrankenhaus zur Anstalt des öffentlichen Rechts auf die Versorgung im Landkreis Reutlingen ausgewirkt hat. „Bis 1995 war Zwiefalten eine gut aufgestellte Akutklinik, jedoch mit ausschließlich stationärem Angebot“, erklärte der Regionaldirektor. Mit der neugewonnenen Gestaltungsfreiheit war es möglich, Ambulanzen, Tageskliniken und weitere Versorgungsstandorte aufzubauen, insbesondere in Reutlingen. „Mit der Gründung der PP.rt konnten wir 2005 die psychiatrischen Angebote im Landkreis deutlich erweitern, seit Inbetriebnahme der GP.rt 2017 auch um den Bereich Sozialpsychiatrie“, so Längle. „Dank diesem Erfolgsrezept verfügt die Region heute über eine durchaus zufriedenstellende Ausstattung.“

Wer sich über die „ältere“ Geschichte informieren wollte, schloss sich einer der Einführungen in das Psychiatriemuseum oder der Führung „Dellmensingen – Zwiefalten – Tigerfeld 1942. Eine Spurensuche“ an. Dr. Bernd Reichelt vom Forschungsbereich Geschichte und Ethik in der Medizin schilderte eindrücklich die jüdische Geschichte im Nationalsozialismus anhand von Einzelschicksalen, wie das von Thekla Blum oder Oskar Uhlmann – zwei von mindestens 47 älteren Württembergern jüdischer Herkunft, die 1942 in ein Zwangsaltenheim umgesiedelt wurden. Auch Schulleiterin Andrea Fessler ließ bei ihrer Führung durch die Berufsfachschule für Pflege geschichtliche Aspekte einfließen, und zeigte den 1668 erbauten Prälatursaal oder den heiligen Aurelius, den Schutzpatron der Kopfkranken. Zudem beantwortete Fessler zahlreiche Fragen zur neuen generalistischen Pflegeausbildung.

Besondere Einblicke ermöglichte auch die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie: Rund 30 Gäste nutzten die Gelegenheit, Patient:innen bei einer Gesprächsrunde Fragen zu ihrer Suchterkrankung, der Behandlung im ZfP und ihrem Lebenslauf zu stellen. Was bedeuten die einzelnen Lockerungsstufen und wie erreicht man diese? Welche Straftat haben Sie begangen? Wie ist es dazu gekommen? Hätten Sie sich von allein für eine Suchtbehandlung gemeldet? Wie hat sich der Entzug angefühlt? Offen berichteten die Patient:innen aus ihrem Leben. Am Ende der der Gesprächsrunde betonte ein Gast: „Oft hört man nur von den negativen Vorfällen, über die dann in der Presse berichtet wird. Ich finde es toll, heute zu erfahren, dass es so viele positive Verläufe gibt.“

Erstmalig war beim Treffpunkt die Möglichkeit gegeben, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Die Regionaldirektoren Längle und Haug sowie die Mitarbeitenden des Reutlinger Impfzentrums, mit dem dieses Angebot realisiert wurde, zeigten sich begeistert von den 61 Impflingen: „Eine größere Zahl wurde an keinem der letzten sechs Tage der Aktionswoche des Impfteams erreicht.“ Kinder kamen am Sonntag beim Figurentheater „Das kleine Gespenst“, bei der Specksteinwerkstatt und der Löschübung mit der ZfP-Werkfeuerwehr voll auf ihre Kosten. Zwischen den Angeboten genossen viele Gäste die Livemusik und die Essensangebote im Park.




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