Dr. Fanny Senner ist neue Chefärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) Bodensee des ZfP Südwürttemberg am Medizin Campus Bodensee in Friedrichshafen.
Dr. Fanny Senner war zuvor als Oberärztin in der Regionalambulanz Überlingen tätig. Ihr Einstieg in die neue Aufgabe als Ärztliche Leitung in Friedrichshafen sei von Wertschätzung und Entgegenkommen geprägt gewesen: „Nachdem ich bereits das Team im westlichen Landkreis kennenlernen konnte, wurde ich auch hier sehr offen und freundlich empfangen“, berichtet die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Im Rahmen ihrer Habilitation forscht die 37-Jährige zu Risikofaktoren und Schutzmechanismen bei affektiven und psychotischen Erkrankungen.
Senner legt großen Wert auf Respekt, Transparenz und Partizipation: „Unsere Patientinnen und Patienten verdienen eine respektvolle, zugewandte und vorurteilsfreie Haltung – daran möchte ich mich auch messen lassen. Sie sind die Expertinnen und Experten ihrer eigenen Lebensrealität. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist für mich daher zentral.“ Dieses Verständnis prägt auch ihren Führungsstil im Team: Wertschätzung, Verlässlichkeit, offene Kommunikation und ein bewusster Umgang mit Belastungen sind für sie essenziell, um eine konstruktive und mitgestaltende Arbeitskultur zu ermöglichen.
Die aktuelle Struktur der psychiatrischen Versorgung in der Region stellt Senner zufolge eine Herausforderung dar: Derzeit gibt es ausschließlich ein akutpsychiatrisches Angebot, in dem die Patient:innen unabhängig vom Störungsbild behandelt werden – auch solche, die nicht zwingend ein akutes Setting benötigen. Diese Situation erschwere eine passgenaue und verlaufsorientierte Behandlung. Gleichzeitig sieht Senner darin die Chance, Neues zu entwickeln. Konkret möchte sie ein sektorenübergreifendes Behandlungsangebot aufbauen, das ambulante und aufsuchende Elemente stärkt und dadurch eine kontinuierliche, patientenzentrierte Versorgung ermöglicht. „Mir ist es wichtig, langfristig tragfähige Angebote mitzugestalten – für die Behandelten ebenso wie für unsere Teams.“