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Schließung der Wohngruppe für Demenzkranke in Bad Schussenried - Erklärung des Geschäftsführers /

Ovales Gebäude ist von oben (Vogelperspektive) zu sehen

Die Wohngruppe für Demenzkranke in Bad Schussenried wird geschlossen – diese Entscheidung der ZfP-Geschäftsführung wirft Fragen bei Beschäftigten des ZfP Südwürttemberg und in der Gemeinde auf. Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp klärt über die Gründe der Schließung und die Strategie des ZfP für die Versorgung demenziell erkrankter Menschen auf.

Fakten und Richtigstellungen zum Thema Demenzkrankenversorgung am ZfP

Dr. Dieter Grupp, Geschäftsführer des ZfP Südwürttemberg, nimmt die Bedenken der Beschäftigten und Betroffenen ernst und reagiert auf geäußerte Kritik. In einem Statement erklärt er die Hintergründe für die Schließung und legt dar, wie die Versorgung von Demenzkranken in der Region Donau-Riss weiter gewährleistet werden wird.

- „Das ZfP Südwürttemberg betreibt am Standort Bad Schussenried 105 Pflegeheimplätze für psychisch kranke Menschen. Am bisherigen Standort in den Gebäuden am Abt-Siard-Haus konnten moderne Versorgungskonzeptionen entsprechend der Heimmindestbauverordnung nicht realisiert werden, sodass das ZfP Südwürttemberg einen Neubau auf dem ZfP-Gelände in Bad Schussenried mit 90 Plätzen zentrumsnah errichtete. In diesem Gebäude sollen alle Pflegeheimplätze des ZfP am Standort Bad Schussenried konzentriert werden. Die Reduzierung der Zahl der Wohn- und Heimplätze im bisherigen Gelände des Abt-Siard-Hauses entspricht modernen psychiatrischen Grundsätzen wie der Dezentralisierung von Angeboten sowie der Gemeindenähe. Zudem entspricht die Umstrukturierung den Forderungen und Wünschen der Stadt Bad Schussenried, die Zahl der dauerhaft versorgten psychisch Kranken am Standort Bad Schussenried zu reduzieren.

- Mit der Inbetriebnahme des neuen modernen Mariotte-Glocker-Hauses, welches sämtliche Ansprüche an eine moderne Pflegeheimversorgung erfüllt, verbleibt im Pflegeheimbereich am alten Standort Abt-Siard-Haus lediglich eine kleine Einheit mit 15 Plätzen, die bisher für die Demenzversorgung vorgesehen war. Der Betrieb einer singulären Einheit mit 15 Plätzen ist organisatorisch, fachlich und auch wirtschaftlich nicht darstellbar. Die Wohngruppe wird zum Jahresende geschlossen, alle Bewohnenden erhalten in anderen ZfP-Einrichtungen ein adäquates, fachlich geeignetes Angebot. Die Bewohnenden können entweder im neuen Mariotte-Glocker-Haus oder im Haus Irmengardis, unserer neuen Einrichtung in Bad Buchau, die von einer Tochtergesellschaft betrieben wird, weiterversorgt werden.

- Das ZfP Südwürttemberg verfolgt im Heimbereich im Landkreis Biberach eine Dezentralisierungsstrategie und hat zur Erfüllung seiner Versorgungsaufgaben bereits in Bad Buchau und Riedlingen dezentrale kleinere Heimeinrichtungen geschaffen. Am Standort Biberach ist eine weitere Einrichtung mit 45 Plätzen geplant, sodass das ZfP im Landkreis Biberach gut aufgestellt ist.

- Das ZfP Südwürttemberg hält für Demenzkranke ein sektorübergreifendes, umfassendes Behandlungs- und Versorgungsangebot vor, das eng vernetzt ist mit den Angeboten anderer Einrichtungen und Träger. Die klinisch-stationäre Versorgung im Bereich Alterspsychiatrie wird von den Standorten Bad Schussenried, Biberach und Ulm aus in der Region betrieben. Diese stationären Klinikeinrichtungen werden ergänzt durch Ambulanzen, aufsuchende stationsäquivalente Behandlung (StäB) sowie tagesklinische Angebote. Das Behandlungs- und Versorgungsangebot unterstützt die Versorgung von Demenzkranken in allen umliegenden Heimen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Für die besondere Gruppe der Demenzkranken mit herausforderndem Verhalten, die in anderen Heimeinrichtungen nur schwer betreut werden können, hält das ZfP Südwürttemberg spezialisierte Einheiten vor und sichert damit die Gesamtversorgung.

- Auch am Standort Bad Schussenried wird diese Aufgabe weiterhin erfüllt. Für diese besondere Aufgabe – der Versorgung Demenzkranker mit herausforderndem Verhalten – benötigen wir mehr finanzielle Ressourcen, um unseren hohen Fachkräfteanteil auch zukünftig erhalten zu können. In der üblichen Pflegeheimfinanzierung sind diese Ressourcen nicht vorgesehen, die Kostenträger finanzieren eine Fachkräftequote von 50 Prozent, welche für diese besondere Klientel absolut nicht ausreicht. Hier ist insbesondere der Bundesgesetzgeber gefragt, um für diese besonders schwierige Patientengruppe eine adäquate Versorgung zu ermöglichen.

Zusammenfassend:

1. Die Verlagerung der Aufgaben der Wohngruppe 11 am Abt-Siard-Haus auf andere Versorgungseinheiten des ZfP entspricht den fachlichen Grundsätzen und Zielen des ZfP Südwürttemberg. Mit dem Mariotte-Glocker-Haus steht ein leistungsfähiges Pflegeheim zur Verfügung, welches die Aufgabe der Versorgung von Demenzkranken am Standort Bad Schussenried sicherstellt.

2. Für alle betroffenen Bewohnenden wird individuell ein adäquates Nachfolgeangebot unterbreitet werden.

3. Für die Mitarbeitenden bedeutet die Verlagerung eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, die dazu beiträgt, Belastungen zu reduzieren und Überstunden abzubauen beziehungsweise zu vermeiden. Alle Mitarbeitenden werden weiter gebraucht und eingesetzt.

4. Die Umstrukturierung sichert eine zukunftsfähige Angebotsstruktur auch am Standort Bad Schussenried und leistet darüber hinaus einen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Versorgungsangebotes des ZfP.“

Dr. Dieter Grupp, Geschäftsführer des ZfP Südwürttemberg




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