Zum zweiten Mal trafen sich die Auszubildenden der pflegerischen Berufe im ZfP Südwürttemberg zur zweitägigen Summer School am Standort Bad Schussenried. Über 200 Teilnehmende aus allen Ausbildungsjahren nutzten die Veranstaltung, um ihr Wissen zu vertiefen und Gemeinschaft zu erleben.
Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr ging die Summer School des ZfP Südwürttemberg in diesem Jahr in die zweite Runde. Die Resonanz war erneut groß: 223 Pflegefachkräfte in Ausbildung, Azubis der Kranken- und Altenpflegehilfe, angehende Heilerziehungspflegende, Jugend- und Heimerzieher sowie Pflegestudierende aus allen Jahrgängen folgten der Einladung nach Bad Schussenried.
Schon der Start machte deutlich, wie gut das Format angenommen wird: In der Schussenrieder Kleinsporthalle, die bis auf den letzten Platz gefüllt war, begrüßte Zentralbereichsleiter Pflege und Medizin Martin Holzke die Teilnehmenden. „Es ist ein beeindruckender Anblick, so viel Zukunft vor sich zu haben“, sagte er mit Blick in die vollen Reihen. Gleichzeitig machte er deutlich, wohin sich die psychiatrische Versorgung entwickeln wird: „Stationäre Angebote sind nur ein Teil der psychiatrischen Versorgung, ambulante Pflege und Eingliederungshilfe sind hingegen die Kernbausteine der Lebenswelt und damit der Zukunft. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht die Gemeindepsychiatrie – und ich möchte Ihnen ans Herz legen, sich bereits in Ihrer Ausbildung auf diese Bereiche einzulassen.“
Martina Nunnenmacher, Geschäftsbereichsleiterin Gemeindepsychiatrie Donau-Riss, führte als Moderatorin durch die Veranstaltung. Sie betonte die Mehrdimensionalität des Formats: „Die Summer School ist mehr als Unterhaltung und Austausch – sie ist auch eine Gelegenheit zur Persönlichkeitsentwicklung und fachlichen Weiterqualifizierung. Wir freuen uns, Ihnen von Seiten des ZfP ein solches Format bieten zu können. Nutzen Sie die Tage für Inspiration und Netzwerkbildung.“
Besonders aufmerksam verfolgten die Auszubildenden die Keynote von Maria Baroutas und Walter Köberlein. Unter dem Titel „Zwischen Haltung und Handlung: Strategien gegen Zwang in der psychiatrischen Versorgung“ stellten die beiden Pflegekräfte konkrete Methoden vor. „Entscheidend ist, dass wir in unserem Handeln die Menschenwürde wahren“, so Baroutas. Mit praktischen Beispielen zeigten sie, wie Körpersprache deeskalierend wirken kann und wie respektvolle Kommunikation hilft, Konflikte zu entschärfen und Zwang zu vermeiden.
Wissens- und Erfahrungsaustausch
In insgesamt neun Workshops über beide Tage hinweg wurden Themen vertieft, die die Pflege heute und in Zukunft bewegen. Ob kulturelle Sensibilität, tiergestützte Therapie oder Hometreatment in der Kinder- und Jugendpsychiatrie – für die Teilnehmenden stand eine breite Palette zur Auswahl. Neben dem inhaltlichen Input war auch das Miteinander ein wichtiger Bestandteil. Das sonnige Spätsommerwetter lud dazu ein, die verlängerte Mittagspause im Freien zu verbringen. Bei verschiedenen Ballspielen kamen die Auszubildenden schnell miteinander ins Gespräch. „Gerade in den Pausen habe ich viele neue Leute kennengelernt. Das war für mich fast genauso wertvoll wie die Workshops“, resümierte eine angehende Heilerziehungspflegerin. Ein Pflegestudent ergänzte: „Normalerweise hat man im Alltag kaum Kontakt zu Azubis aus anderen Bereichen. Hier merkt man, dass wir trotz unterschiedlicher Ausbildungsgänge vieles gemeinsam haben.“ Ein weiteres Highlight war der Freitagabend: Bei einer Come-Together-Party mit DJ klang der Tag aus. Für die Musikauswahl hatten die Auszubildenden im Vorfeld eigene Vorschläge einreichen können – so entstand eine multikulturelle Playlist, die für ausgelassene Stimmung und vollen Dancefloor sorgte.
Nach zwei Tagen mit Impulsen, Workshops und Begegnungen zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit. „Unser Ziel ist es, dass unsere angehenden Fachkräfte nicht nur fachlich profitieren, sondern sich auch mit dem ZfP identifizieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln“, erklärte Martin Holzke. „Die große Beteiligung und die Begeisterung zeigen, dass wir mit der Summer School den richtigen Weg eingeschlagen haben.“ Die Veranstaltung soll auch künftig fester Bestandteil im September-Kalender des ZfP Südwürttemberg bleiben. Schon jetzt ist klar: Die Summer School ist mehr als eine Fortbildung – sie ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und des gemeinsamen Wachsens.