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Wenn ein Pflegedirektor in den Ruhestand geht /

Das ZfP Südwürttemberg verabschiedete Pflegedirektor Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier in den Ruhestand.

Mehr als 40 Jahre war er in der Psychiatrie tätig, 20 Jahre lang als Pflegedirektor der Klinik am Standort Bad Schussenried. Nun hat das ZfP Südwürttemberg den Bad Saulgauer Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier in den Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Wegbegleiter nutzten die Gelegenheit, um ihm für sein Engagement zu danken.

Während seiner langjährigen Berufslaufbahn im ZfP Südwürttemberg hat Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier zahlreiche Veränderungen mitgestaltet: die Verlagerung von Stationen nach Ehingen und bald Biberach, den Ausbau der aufsuchenden Behandlung, die Professionalisierung der Pflege und die Etablierung der Schussenrieder Kulturtage. „Dies tat er mutig, analytisch und zugleich mit der nötigen Gelassenheit“, erklärte ZfP-Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp. Der scheidende Pflegedirektor und Leiter des Zentralbereichs Pflege und Medizin habe von Beginn an die Ideen der Sozialpsychiatrie umgesetzt und die Entwicklung zu einer gemeindenahen Psychiatrie vorangetrieben. „Und er hat der Pflege zu neuem Selbstbewusstsein verholfen“, so Grupp. „Heute arbeiten Pflegekräfte im ZfP mit ärztlichem und therapeutischem Personal in gleichberechtigten Teams. „Wir danken dir für das, was du für unser Unternehmen geleistet hast“, brachte es der Geschäftsführer auf den Punkt.

Augenhöhe statt Bevormundung

Sonja Denzel, Mitglied des Aufsichtsrates des ZfP Südwürttemberg, hob besonders Elsässer-Gaißmaiers Engagement für die Patientinnen und Patienten hervor. Ihm sei es bei der Behandlung und Betreuung stets um Augenhöhe und nie um Bevormundung gegangen und er habe sich mit allen Mitteln dafür eingesetzt, ihnen möglichst viel Eigenverantwortung zuzugestehen. „Auch aufgrund dieser Haltung genießt du bei den Beschäftigten bis heute ein hohes Maß an Vertrauen“, erklärte Denzel.

Für einen unterhaltsamen Rückblick auf die „lebende ZfP-Historie Elsässer-Gaißmaier“ sorgte dessen duale Klinikleiterin Dr. Bettina Jäpel. In einem Video kamen ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu Wort. Diese berichteten, welche Eigenschaften sie mit dem angehenden Pensionär verbinden und erinnerten sich an gemeinsam Erlebtes. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Elsässer-Gaißmaiers  Umgang stets von Respekt geprägt war, er auch mal unkonventionelle Wege einschlug und für alle Belange ein offenes Ohr hatte.

Eine lange Geschichte verbindet auch Elsässer-Gaißmaier und seinen ehemaligen dualen Partner, Professor Dr. Paul-Otto Schmidt-Michel. Gemeinsam engagieren sich die beiden bis heute für eine menschenwürdige Psychiatrie in Rumänien, waren dafür regelmäßig vor Ort. „Was als berufliche Zusammenarbeit begann, hat sich inzwischen zu einer Freundschaft entwickelt“, so der ehemalige Ärztliche Direktor des ZfP Südwürttemberg. Er sei froh, dass sein Reisebegleiter nun mehr Zeit habe, um sich den Projekten in Osteuropa zu widmen. Neben Rumänien setze sich Elsässer-Gaißmaier auch für den Aufbau der Psychiatrie in Polen ein und unterstütze die Partnerschaft zwischen der Klinik in Oswiecim und dem Standort Ehingen, den er lange Jahre pflegerisch leitete. So überbrachte das Ehinger Team um Chefärztin Dr. Hilde Heinemann nicht nur Abschiedswünsche der Kollegen, sondern auch der polnischen Klinik.

Kunst, Kultur und Genuss

Viele der Redner machten deutlich, dass Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier nicht nur ein Vertreter einer menschlichen Psychiatrie, sondern auch ein Freund von Kunst, Kultur und Genuss ist. So hat er vor 20 Jahren die Kulturtage ins Leben gerufen, die sich bis heute zu einer gut besuchten und weit über die Grenzen Schussenrieds bekannten Veranstaltung entwickelt haben. Dies würdigte das Organisationsteam der Kulturtage mit einer persönlich für den Pflegedirektor gedichteten Musikeinlage.

Sichtlich gerührt richtete der scheidende Pflegedirektor das Wort dann ein letzten Mal an die Belegschaft: „Was ich geleistet habe, habe ich nie alleine getan.“ Er sei dankbar, dass seine Ideen immer auf fruchtbaren Boden stießen und mitgetragen wurden. Zum Abschluss überreichte er drei Hüte an die Personen, die nun in seine Fußstapfen treten: Kathrin Rothmund leitet den Standort Ehingen, Ilona Herter die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Donau-Riss. Martin Holzke, der seinem Vorgänger für dessen Rückhalt und Verlässlichkeit dankte, übernimmt die Leitung des Zentralbereichs Pflege und Medizin.




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