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ZfP-Chefärztin Dr. Sophie Hirsch erfolgreich habilitiert /

Portrait einer Frau lächelnden Frau mit kurzen braunen Haaren und Brille.

Privatdozentin Dr. Sophie Hirsch ist seit 2023 Chefärztin im ZfP Südwürttemberg und leitet die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Standort Biberach.

Die Chefärztin der Abteilung Biberach für Psychiatrie und Psychotherapie des ZfP Südwürttemberg hat erfolgreich ihre Habilitation an der Universität Ulm abgeschlossen. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung, insbesondere im Bereich Gewalt und Zwangsmaßnahmen.

Privatdozentin Dr. Sophie Hirsch ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und promovierte an der Universität Ulm. Zusätzlich zur medizinischen Ausbildung bringt sie ein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit – ein Hintergrund, der ihre Perspektive auf Versorgungsgestaltung maßgeblich prägt. Ihre Habilitationsschrift mit dem Titel „Nutzung von Routinedaten und evidenzbasierten Methoden zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der psychiatrischen Versorgung“ knüpft an ein Thema an, welches die Fachärztin seit Jahren begleitet: Wie lassen sich Gewalt und Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie nachhaltig verringern und wissenschaftlich fundiert untersuchen?

Forschungsfokus: Zwangsmaßnahmen reduzieren

Schon als wissenschaftliche Mitarbeiterin war Hirsch maßgeblich an der Erstellung der S3-Leitlinie „Verhinderung von Zwang – Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) beteiligt. Später koordinierte sie die deutschlandweite PreVCo-Studie (Prevention of Violence and Coercion) zur Implementierung dieser Leitlinie. Ein zentrales Ergebnis: Verbesserungen entstehen oft schon dadurch, dass Teams sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen – entscheidend bleibt jedoch die langfristige Unterstützung durch Leitung und Strukturen. Heute ist Hirsch federführende Leitlinienautorin und Mitglied der Steuerungsgruppe für die Aktualisierung der S3-Leitlinie sowie verantwortliche Ärztin für das Zwangsmaßnahmenregister in Baden-Württemberg.

Den Abschluss des Habilitationsverfahrens bildete ein Vortrag zu „Roboter als Therapeuten - KI in der Psychiatrie und Psychotherapie“. Darin zeigte die Chefärztin, dass KI in unterstützenden Anwendungen – etwa Therapieroboter in der Autismustherapie oder Avatare bei Essstörungen – erhebliche Chancen bietet. Gleichzeitig warnte sie vor Risiken wie Datenschutzproblemen, unklaren Verantwortlichkeiten oder falschem Vertrauen in KI-Systeme: „Diese Modelle können unterstützend wirken, bergen aber auch ethische Fallstricke. Hier braucht es klare gesetzliche und ethische Leitplanken.“

Lehre und internationale Vernetzung

Mit der Habilitation erhält Hirsch die Lehrbefähigung für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit mehreren Jahren lehrt sie bereits an der Universität Ulm – unter anderem zu Anamnese und Befunderhebung, Alterspsychiatrie sowie dem Verhältnis von psychischen Störungen und Gewalt – und betreut zudem medizinische Doktorarbeiten. Als Fachbeirätin der Integrata-Stiftung, Gastdozentin an der Polizeihochschule Biberach sowie als Mitglied des europäischen Forschungsnetzwerks FOSTREN und der European Violence in Psychiatry Research Group (EViPRG) ist sie auch international eng vernetzt.

Neben Forschung und Lehre gestaltet Hirsch seit 2023 als Chefärztin aktiv die Weiterentwicklung der Versorgung am ZfP-Standort Biberach. Hier begleitet sie die Transformationsprozesse hin zu stärker vernetzten, ambulanten und aufsuchenden Behandlungsformen sowie sektorenübergreifenden Kooperationen. „Unser Ziel ist, die Qualität der Versorgung hoch zu halten und gleichzeitig Arbeitsbelastung und Praktikabilität für die Mitarbeitenden im Blick zu behalten“, so Hirsch.




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