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Menschen zu Hause psychiatrisch und pflegerisch begleiten /

Eine junge Frau sitzt in einem schwarzen Dienstwagen vom Pflegedienst. Sechs Frauen und zwei Männer stehen um das Auto.

Leiterin Tanja Waidmann (links) kann mit ihren PPA-Teams künftig mehr Menschen im Landkreis Biberach psychiatrisch zu Hause versorgen.

Das dezentrale Versorgungsangebot des ZfP Südwürttemberg in Riedlingen wurde erweitert. Ein neues Team im psychiatrischen Pflegedienst Ambulant (PPA) versorgt nun auch rund um die Donaustadt Menschen, die psychiatrische Pflege zu Hause brauchen.

Menschen mit einer psychischen Erkrankung können je nach individueller Behandlungsbedürftigkeit auch zu Hause versorgt und unterstützt werden. Ein aufsuchendes Angebot ist der Psychiatrische Pflegedienst Ambulant (PPA) des ZfP Südwürttemberg. Bisher bietet der PPA im Landkreis Biberach psychiatrische häusliche Pflege rund um Bad Schussenried an, künftig steht auch ein Riedlinger Team zur Verfügung. Seit Juli sind fünf spezialisierte Pflegekräfte von ihrem Büro am Riedlinger Weibermarkt aus im Einsatz und besuchen etwa 70 Klientinnen und Klienten in ihrem Zuhause rund um die Donaustadt.

Der Unterschied des PPA zu einer Sozialstation liegt im Vorliegen einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung und einer eventuell zusätzlichen Pflegebedürftigkeit der Menschen. „Wir sind ein spezialisiert-geschultes Team und bieten psychiatrische häusliche Krankenpflege an. In diesem Bereich sind wir der einzige Anbieter im ganzen Landkreis“, betont Tanja Waidmann, Leiterin des PPA. Die Pflegeleistungen werden von der Krankenkasse oder der Pflegekasse bezahlt. Das Team betreut viele chronisch psychisch Kranke, die in ihrem gewohnten Umfeld bleiben wollen und sollen. Oft seien es Menschen um etwa 60 Jahre alt, die überlastet und isoliert sind, Angehörige fühlen sich oft mit belastet und überfordert. „Manche der Klientinnen und Klienten benötigen Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme oder bei der Körperpflege, wir führen Symptombeobachtungen durch und leisten Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung“, führt die Leiterin aus.

Das Team kooperiert mit anderen Institutionen und Hilfesystemen wie dem Ambulant betreuten Wohnen, den psychiatrischen Institutsambulanzen, den Hausärzten oder den Kliniken. Die Pflegekräfte gehen individuell auf die Bedürfnisse der Menschen ein. Ziel ist eine Stabilisierung im sozialen Umfeld. Manche der Betreuten gehen einer Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) nach. Für die Klient*innen seien regelmäßige Kontakte sowie eine klare Tagesstruktur wichtig. „Diese verhilft ihnen zu Sicherheit und bewirkt Teilhabe an der Gesellschaft“, berichtet Waidmann.

„In der Pandemie konnten und können wir unsere Leistungen nicht einschränken. Für viele Menschen war die Tagesstruktur weggebrochen, viele benötigten psychiatrische Begleitung“, so die Leiterin. Eine Herausforderung sei die Beschaffung von Schutzkleidung gewesen. Das PPA-Team arbeitet im Früh- und Spätdienst, bei den Fahrten durch den Landkreis ergeben sich für jede Pflegekraft täglich zwischen 20 und 30 persönliche Kontakte. „Wenn wir zu den Menschen nach Hause gekommen sind, bestand immer das Risiko einer möglichen Ansteckung. Die Maßnahmen waren personell und finanziell eine große Herausforderung.“ Derzeit entspanne sich die Lage wieder etwas.

Mit der Regionalisierung des Angebotes kann der PPA künftig mehr Menschen erreichen, die spezielle Unterstützung und Pflege zu Hause benötigen. Schon das Bad Schussenrieder Angebot werde sehr gut angenommen, der Bedarf nach spezialisierter Pflege steige stetig. Im Herbst dieses Jahres wird ein weiteres PPA-Team des ZfP in Biberach eingerichtet. Dieses zieht dann zusammen mit dem Personal des Ambulant Betreuten Wohnen in den Berliner Hof ein.




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