Martin Holzke, Pflegedirektor der Klinik I im ZfP Südwürttemberg, wirkt im Sozialministerium Baden-Württemberg als Experte bei der Erstellung des Pflegeberufereformgesetzes mit.
Ab Januar 2020 ändert sich die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege: Dann werden drei Ausbildungen mit unterschiedlicher Spezialisierung zu einer zusammengefasst. Bisher konnten sich Interessierte entscheiden, ob sie eine allgemeine Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung absolvieren, oder ob sie sich auf die Tätigkeit mit Kindern oder älteren Menschen fokussieren wollen. Die Ausbildung wird nun zu einer gemeinsamen, generalistischen Ausbildung reformiert. In Zukunft wird es dann die Berufsbezeichnung der Pflegefachfrau oder des Pflegefachmanns geben. Schwerpunkte im Bereich der Pflege von Kindern oder älteren Menschen können optional im dritten Ausbildungsjahr gewählt werden. Wer nach der Ausbildung eine Spezialisierung anstrebt, kann diese durch Weiterbildungen oder ein Studium erreichen.
Martin Holzke ist seit März als Pflegeexperte im Sozialministerium Baden-Württemberg, um beim Entwurf des Pflegeberufereformgesetzes mitzuwirken. Konkret geht es darum, wie das Bundesgesetz auf Landesebene umgesetzt werden soll. Durch die Reform der Ausbildung muss beispielsweise das Ausbildungssystem und die Finanzierung geregelt werden. Es müssen auch pädagogische Fragen geklärt werden, wie: Welche Qualifikationen sind notwendig, um an den künftigen Pflegeschulen unterrichten zu dürfen?
Zukunft der Pflege
Im Referat werden weitere Fragestellungen hinsichtlich der Zukunft der Pflege diskutiert. Dabei geht es beispielsweise darum, wie in Zukunft eine sektorenübergreifende Versorgung sichergestellt werden kann, die verschiedene Kostenträger und Einrichtungen umfasst. Mit den Überlegungen soll unter anderem auf die Entwicklung reagiert werden, dass es im ländlichen Raum immer weniger Hausarztpraxen und wohnortnahe Krankenhäuser gibt. Während es international üblich ist, dafür spezialisierte Pflegefachkräfte einzusetzen, gibt es in Deutschland Nachholbedarf. Das könnte sich in Zukunft ändern.