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Sozialminister Manne Lucha lobt Angebote in Ehingen /

Von links: Dr. Paul Lahode, Martina Nunnenmacher, MdL Jürgen Filius, Klaus Ramsperger, Dr. Hildegard Heinemann, Wolfgang Schneider, OB Alexander Baumann, Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier, Manne Lucha und Gudrun Reuther.

Wie das ZfP Südwürttemberg psychisch Kranken am Standort Ehingen hilft, hat sich Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha vergangene Woche bei einem Vor-Ort-Besuch angeschaut und die Versorgungsangebote gelobt.

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Sozialminister Manne Lucha den Satellitenstandort Ehingen. Dort betreibt das ZfP Südwürttemberg ein psychiatrisches Fachpflegeheim, eine Therapeutische Wohngruppe sowie ein Tagesklinik-Ambulanz-Zentrum. Gekommen waren auch Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, der Landtagsabgeordnete der Grünen, Jürgen Filius, Wolfgang Schneider (Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales) sowie Gudrun Reuther (Fachbereichsleitung Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe der Bruderhaus Diakonie in Ehingen). Die Gruppe machte einen Rundgang durch das Gebäude und besichtigte die verschiedenen Bereiche.

Klaus Ramsperger, Leiter der Eingliederungshilfe Region Donau-Riss, erläuterte den Anwesenden das besondere Konzept der Therapeutischen Wohngruppe (TWG), die im Vordergrund des Besuchs stand. Im beschützten Rahmen werden bis zu elf junge Erwachsene mit seelischer Behinderung und schwerwiegenden Verhaltensstörungen für maximal zwei Jahre betreut. Viele von ihnen waren als sogenannte „Systemsprenger“ schon in einer Vielzahl von Einrichtungen und Angeboten, wo sie wegen ihres hohen Hilfebedarfs oder besonders herausfordernden Verhaltens nicht adäquat betreut werden konnten. In der TWG werden sie im Sinne der Inklusion gezielt auf ein eigenständiges Leben oder weiterführende Wohnformen vorbereitet, so Ramsperger. In ganz Baden-Württemberg gibt es nur eine weitere gleichwertige Gruppe, nämlich am ZfP-Standort Weissenau. Ramsperger betonte die Wichtigkeit der Beziehungsarbeit vor allem beim Umgang mit schweren Krisen, in denen selten auch eine Isolierung oder Fixierung nötig sei. „Die Räumlichkeiten, der Personalschlüssel und Schulungen von Mitarbeitenden tragen zu einer Verringerung von Krisensituationen bei“, bekräftigte Dr. Paul Lahode, Regionaler Geschäftsbereichsleiter Arbeit und Wohnen Donau-Riss. Der Minister und MdL Filius erkundigten sich noch nach der Vorgehensweise und dem Austausch mit den Gerichten, bevor die Gruppe durch das psychiatrische Fachpflegeheim ging.

Martina Nunnenmacher, Regionale Geschäftsbereichsleiterin Arbeit und Wohnen Donau-Riss, erklärte, dass dort chronisch psychisch kranke Menschen bis zu ihrem Lebensende wohnen können. Auch hier lobte Lucha die ansprechenden Räumlichkeiten und die Arbeit der Mitarbeitenden. „Die Psychiatrie kam von ganz unten“, kannte der Minister die Historie bis hin zur Psychiatrie-Enquête. Schließlich kam er noch mit einem Bewohner ins Gespräch.

Die Tagesklinik und die stationsäquivalente Behandlung bieten den Menschen aus der Region eine wohnortnahe Versorgung, berichtete Dr. Hildegard Heinemann, Chefärztin der Allgemeinpsychiatrie in Ehingen, den Gästen. Ehingen und der Alb-Donau-Kreis wiesen insgesamt eine hohe Lebens- und Versorgungsqualität auf, stellte Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH, fest. „Auch äußere Umstände können schließlich krank machen.“

Lucha lobte vor allem die räumliche Nähe zum Allgemeinkrankenhaus, die zur Entstigmatisierung beitrage. „Hier kann der Patient einfach sagen: Ich war in Ehingen im Krankenhaus.“ Ob in der Chirurgie oder in der Psychiatrie – das sei erst einmal egal, meinte der Sozialminister. Gleichwohl merkte er an, dass die Gesellschaft noch nicht so weit sei mit ihrer Offenheit gegenüber psychischen Erkrankungen. Lucha forderte eine Teilhabe für alle, was in Ehingen schon gut umgesetzt werde. „Seelische Gesundheit gehört zur Gesamtgesundheit“, meinte er. Ziel sei es, in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt zu sein. Von einer „ganz anderen, gewachsenen Offenheit“ berichtete Gudrun Reuther vom Fachbereich Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe der Bruderhaus Diakonie in Ehingen. „Es gibt nichts zu verstecken, man darf sichtbar sein“, sagte sie und zeigte Beispiele wie das Inklusive Café in Ehingen auf.

„Das Projekt Ehingen ist durch und durch gelungen“, findet auch Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier, Mitglied der Geschäftsleitung des ZfP Südwürttemberg. Die Anwesenden unterhielten sich noch über die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und Lucha sagte abschließend: „Die Dynamik muss vorangehen.“




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