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ZfP-Abteilung in Biberach offiziell eröffnet /

Drei Männer und zwei Frauen stehen vor einem Gebäude

Die Eröffnung der neuen psychiatrischen Abteilung feierten unter anderem (von links) Landrat Dr. Heiko Schmid, Gundula Nessensohn, ZfP-Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp, Dr. Sophie Hirsch und Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann.

Zukünftig können psychisch belastete Menschen im Landkreis Biberach wohnortnaher behandelt werden – dies ermöglicht die neue Abteilung Biberach für Psychiatrie und Psychotherapie des ZfP Südwürttemberg. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier zeigten sich die Anwesenden begeistert von den neuen Räumlichkeiten.

ZfP-Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp begrüßte die Teilnehmenden der Feier im hellen, großzügigen Eingangsbereich der neuen psychiatrischen Abteilung. „Der Neubau ist schön geworden, er ist pünktlich fertig geworden und stellt einen Meilenstein in der Versorgung von psychisch kranken Menschen dar“, fasste der Geschäftsführer zufrieden zusammen. Bereits vor 20 Jahren entwickelte das ZfP die Strategie der Satellitenstationen: In Wangen, Friedrichshafen, Ulm, Ehingen und nun auch in Biberach sind psychiatrische Stationen des ZfP an ein Allgemeinkrankenhaus angegliedert. Der Biberacher Klinikneubau befindet sich am Gesundheitscampus Hauderboschen direkt neben der Sana-Klinik, die Nähe zur somatischen Medizin bietet viele Vorteile.

Ambulante und stationäre Behandlung gleichwertig

Seit dem Jahr 2018 war an dem Klinikgebäude gebaut worden. Im Juli dieses Jahres starteten dort bereits das Tagesklinik-Ambulanzzentrum sowie das Medizinische Versorgungszentrum, im Oktober 2021 nehmen die allgemeinpsychiatrische und eine spezialisierte Station für ältere Erkrankte den Betrieb auf. Das Ambulanzzentrum im Neubau ist gleich groß wie der stationäre Bereich. „Die Idee ist es, dass eine psychiatrische Behandlung hier auch ohne stationäre Aufnahme in gleicher Intensität ambulant oder tagesklinisch stattfinden soll“, so der Geschäftsführer. Menschen könnten, wenn möglich, in ihrem sozialen Umfeld bleiben.

Grupp dankte den zahlreichen Mitwirkenden rund um den Neubau: den Abteilungsleiterinnen Dr. Sophie Hirsch und Gundula Nessensohn, der Projekt- und Bauleitung, der Stadt Biberach und dem Landrat sowie dem Land Baden-Württemberg. Seinen Dank richtete der Geschäftsführer auch an die Architekten und Planer sowie an alle Firmen. Der Zeitplan und das Budget wurden eingehalten, der Neubau kostete rund 30 Millionen Euro. Allen Klinikbeschäftigten wünschte der Geschäftsführer „viel Erfolg, viel Neugierde und die Kraft, sich auf unsere Patientinnen und Patienten einzulassen und sie in ein selbstständiges Leben zu begleiten.“ Auf eine gute Zusammenarbeit mit der Sana-Klinik freut sich Grupp bereits. Zum Schluss seiner Rede sagte er: „Es gibt noch viel zu tun, die Politik ist gefragt.“ Das Gesundheitswesen müsse gestärkt und die Rolle der Psychiatrie neu diskutiert werden. Das ZfP sei zuständig für die psychiatrische Behandlung von Betroffenen und nicht für die Probleme, die Störer und Kriminelle verursachen.

Mehr Akzeptanz für psychisch kranke Menschen

Landrat Dr. Heiko Schmid, Aufsichtsratsmitglied des ZfP Südwürttemberg, wies in seiner Ansprache auf den hohen Stellenwert psychiatrischer Behandlung hin: „Während der Pandemie stieg der Anteil der Krankmeldungen, die auf psychischen Problemen beruhen, auf 20 Prozent an.“ Schmid zitierte aus dem Leitbild des ZfP: „Unsere Angebote orientieren sich am Bedarf und den Bedürfnissen der Einzelnen mit dem Ziel, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen eine uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.“ Dies werde mit dem Klinikneubau erreicht, ist sich der Landrat sicher. Das ZfP verhelfe psychisch kranken Menschen zu mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann skizzierte die Entwicklung des Neubaus, der zuerst am Mittelberg geplant, und dort letztlich wegen Kritik aus der Öffentlichkeit gescheitert war. Den psychiatrischen Satelliten in den Gesundheitscampus zu integrieren, sei der richtige Weg gewesen. Mit dem angeschlossenen Wohngebiet werden bis zu 800 Menschen rund um die Klinik leben. „Das Angebot ist hier im Zentrum des Wohnens in Biberach“, sagte Kuhlmann. Ein Lob richtete er an die Architekten und die ausführenden Firmen. „Es ist ein tolles Gebäude, das Städtebild wird positiv geprägt. Ich bin glücklich.“

Die Regionaldirektorin Donau-Riss Dr. Bettina Jäpel berichtete, dass der Umzug des Tagesklinik-Ambulanzzentrums turbulent verlaufen sei und der baldige Einzug der beiden Stationen eine erneute Herausforderung werde. „Die ersten Wochen erforderten von den Mitarbeitenden viel Flexibilität, Improvisation und Durchhaltevermögen.“ Herzlich bedankte sie sich bei dem projektverantwortlichen Architekten Manfred Erhardt und allen am Bau Mitwirkenden: „Unsere Vision eines außergewöhnlichen Klinikbaus wurde bestens umgesetzt, die Zusammenarbeit war sehr harmonisch.“ Dank sprach die Regionaldirektorin auch erfahrenen Mitarbeitenden wie vom Qualitätsmanagement und dem ehemaligen Pflegedirektoren Hans-Peter Elsässer-Gaißmaier aus. „Wir freuen uns auf eine gute Kooperation mit der Sana-Klinik, mit dem Gemeindepsychiatrischen Verbund, der Stadt Biberach und der Polizei“, schloss Jäpel. Die Architekten Niklas Mühlich und Berthold Braunger hatten nach eigenen Aussagen viel Spaß am Bau. Braunger bedankte sich: „Probleme wurden miteinander gelöst, alle haben sich ergänzt.“ „Der Standort ist wie geschaffen, die Hilfsangebote zu den Menschen zu bringen“, sagte Mühlich. Die Klinik sei nicht irgendwo versteckt, sondern biete viele tolle Ein- und Ausblicke. Das gesamte Architektenteam überreichte den ZfP-Verantwortlichen symbolisch essbare Hefe-Schlüssel für das Gebäude.

Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Mit viel Elan führte Chefärztin Dr. Sophie Hirsch eine der Gruppen durch die drei Geschosse. Sie erklärte das Behandlungskonzept, zeigte die lichtdurchfluteten Gruppenräume der Tagesklinik, die großzügigen Balkone und Innenterrassen sowie die geräumigen Einzelzimmer auf den Stationen mit eigenen Nasszellen. Die Gäste zeigten sich von den modernen Räumen und den schönen Ausblicken auf Wald und Felder, auf die Sana-Klinik und das neue Wohnquartier begeistert.




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